Leistungen Andrologie
Die Andrologie - die Männerheilkunde - beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit
- den Störungen der Zeugungsfähigkeit (Infertilität),
- den Störungen der Hormonbildung im Hoden (Hypogonadismus),
- den Störungen der Erektionsfähigkeit (erektile Dysfunktion),
- der männlichen Verhütung (Kontrazeption) und
- den Alterungsprozessen des Mannes (Seneszenz).
Störungen der Zeugungsfähigkeit (Infertilität)
Die reproduktiven Funktionen des Mannes unter natürlichen und krankhaften Bedingungen stellen einen wichtigen Schwerpunkt der Andrologie dar. Als Partner des Gynäkologen können Andrologen wesentlich in der Erkennung und Behandlung von Störungen der Zeugungsfähigkeit des Mannes ärztlich tätig werden. Zusätzlich zu den bereits seit langem verfügbaren Verfahren der künstlichen Befruchtung und der Spermaaufbereitung wurde vor etwas mehr als 10 Jahren die Behandlung der schweren männlichen Zeugungsstörung durch die assistierte Befruchtung mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektionstechnik (ICSI) erheblich verbessert. Operative Verfahren der Spermiengewinnung und mikrochirurgische Behandlungstechniken konnten inzwischen optimiert werden. Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer müssen Andrologen heute in jedes reproduktionsmedizinische Team integriert sein, so dass die Kinderwunschbehandlung immer eine interdisziplinäre Aufgabe für Gynäkologen und Andrologen ist.
Störungen der Hormonbildung der Hoden (Hypogonadismus)
Eine Beeinträchtigung der Hormonbildung der Hoden (Testosteronmangel) führt zu schweren Störungen des Befindens und der Körperfunktionen (Blutbildung, Knochenstoffwechsel, kognitive Funktionen, Stimmung, Libido und Erektionsfähigkeit). Die Erkennung eines klinisch bedeutsamen Testosteronmangels und die Durchführung einer effektiven Ersatztherapie, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Patienten entweder mit Gel, Pflaster oder Spritzen, verbessert nicht nur die Lebensqualität des Patienten, sondern beugt schweren Folgeschäden vor. Voraussetzung für die Durchführung einer Testosterontherapie ist jedoch die sorgfältige Untersuchung, die Erkennung der Ursachen und die exakte Kenntnis über eventuell bestehende Gegenanzeigen (z.B. das Prostatakarzinom).
Störungen der Erektionsfähigkeit (Erektile Dysfunktion)
Zahlreiche Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und Krebserkrankungen führen zu Schädigungen der Erektionsfähigkeit und damit zur Impotenz. Umgekehrt kann das Auftreten einer erektilen Dysfunktion erster Hinweis für andere zugrunde liegende Störungen sein (z.B. koronare Herzkrankheit). Die Abklärung der Ursachen einer Erektionsstörung und ihre gezielte Behandlung mit den modernen Möglichkeiten der Psychotherapie und der medikamentösen Behandlung (z.B. Phosphodiesterase-5-Inhibitoren) bis hin zu operativen Verfahren bei gleichzeitiger Abklärung der Ursachen erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen Andrologen und den in die weitere Behandlung einbezogenen Ärzten.
Männliche Verhütung (Kontrazeption)
Während auf weiblicher Seite zahlreiche hormonelle und mechanische Verhütungsverfahren zur Verfügung stehen, die gleichermaßen sicher wie nebenwirkungsarm und jederzeit vollständig reversibel sind, steht dem Mann als sichere Verhütungsmethode nur die Vasektomie (Durchtrennung der Samenleiter) zur Verfügung. Wenngleich dieses Verfahren auch bei 80 - 90% der Männer mittels operativer mikrochirurgischer Techniken erfolgreich rückgängig zu machen ist, bleibt ein hohes Restrisiko dafür, dass die natürliche Zeugungsfähigkeit nicht wiedererlangt wird.
Bei abgeschlossener Familienplanung und Sterilisationswunsch bieten wir die "Non-Scalpel" Vasektomie nach Li (ohne Hautschnitt) an.
Vorteile (verglichen mit üblicher Op-Methode): keine Hautnähte, kürzere Operationszeit, schnellere Heilung, geringere postoperative Schmerzen bei gleicher Effektivität.
Der alternde Mann (Seneszenz)
Vital zu altern ist ein hehres Ziel - aber die Datenlage zu zahlreichen Probleme im andrologischen Aufgabengebiet beim älteren und alten Mann ist gering. Die Besonderheit des Alterns ist auf Seiten der Frau mit Eintritt der Menopause ungleich besser erforscht und klinisch behandelt - hier besteht auf Seiten des alternden Mannes ein erhebliches Wissensdefizit, das es sowohl wissenschaftlich als auch medizinisch aufzuholen gilt - und zwar ohne auf die oftmals medienwirksamen Kampagnen des "Anti-Aging" und unkontrollierte Behandlungsvorschläge zurückzugreifen. Der alternde Mann hat besondere andrologische Erkrankungen und ein besonderes Risikoprofil, das bei der Durchführung von Therapien unbedingt beachtet werden muß. Das Syndrom wird als "Altershypogonadismus" bezeichnet und kann unter Berücksichtigung international vereinbarter Empfehlungen erfolgreich behandelt werden.